Vater Sein braucht ganze Kerle

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Männlichkeit und Vater Sein

Dieser Artikel ist Teil der Blogparade von Sven und Martin von Männlichkeit stärken. Und es macht mich stolz, Teil dieses starken Männer´s Netzwerk sein zu dürfen. Die Jungs machen mit ihren Initiativen einen echten Unterschied und rütteln anständig an den Grundwerten der Männlichkeit.

Vater Sohn Beziehungen sind explosiv

Die Beziehung zwischen Vater und Sohn ist eine sehr spezielle. Einerseits wünschen sich Männer einen Sohn als erstgeborenes Kind, wie die Psychologen Burkhard Brosig und Susanne Griessner von der Universität Gießen herausfanden. Andererseits ist die Beziehung zwischen Vater und Sohn oft eine schwierige, angespannte.

 

Aber woher kommt das denn? Warum tun sich so viele Väter schwer zu Ihren Söhnen eine innige und starke Bindung aufzubauen? Auch aus der Geschichte wissen wir,  Vater Sohn Beziehungen bergen Sprengstoff, sind oft von Homophobie geprägt. 

 

Ödipus ermordete seinen Vater, Hitler wurde von seinem Vater bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen und Kafka beschreibt in seinem „Brief an den Vater“ sein Leiden, als Sohn eines übermächtigen Vaters, der unter anderem hart arbeitet um der Familie und den Kindern ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen. Gar nicht leicht, das Vater Sein.

Ein Kloss im Magen der Söhne

 „Nur zehn Prozent der Männer“, meint der australische Familienpsychologe Steve Biddulph, „haben ein inniges und befriedigendes Verhältnis zu ihrem Vater. Die anderen 90 Prozent befinden sich zwischen kompletter Entfremdung, gespannter Atmosphäre und freundschaftlichem Pflichtgefühl. Doch ein schlechtes Verhältnis zum Vater prägt ein Leben lang, sitzt oftmals wie ein Kloß im Magen der Söhne.“

 

Stimmt das denn?

 

Ist es denn nicht so, dass Väter sich mehr um ihre Kinder kümmern, sich in den Haushalt und somit auch in die alltäglichen Windelschlachten einbringen und sogar stolz sind, wenn sie mit weißen Milchkotzspuren auf dem Revers ihres Anzuges ins Büro spazieren. Sie sind doch Multi Tasking Fähig, die Männer und Väter von Heute.

 

Dennoch, so richtig was mit den Kids anfangen können sie nicht. Und schon gar nicht mit einem Sohn. Nach der Euphorie der ersten Monate, vielleicht auch Wochen des ersten Windelwechseln, Milchfläschchen gebens und des Schlafentzugs ändert sich auch meist die Einstellung der Väter zum „süssen kleinen“ Söhnchen.

 

Bald schon fängt es an zu nerven und wird dann in die Fürsoge der Mutter gegeben. Der Job ruft eben und irgendwann passen die Kotzspuren auf dem Anzug und die dunklen Ringe unter den Augen nicht mehr zum seriösen Image eines Bankangestellten oder Immobilienmaklers. Und auf der „Blauen“ eines Handwerkers macht sich all das auch nicht gut. Gut dass es die Mama gibt.

Ab sieben wird es dramatisch

Und so wird der Junge dann älter und noch älter. Kindergeburtstage folgen auf Kindergeburtstage. Der Vater geht voll in seiner Rolle auf, der Rolle als Ernährer der Familie. Wie Kafkas Vater übrigens. Arbeitet viel um der Familie und den Kindern ein angenehmes Leben zu ermöglichen.

 

Und ist dann nach der Arbeit natürlich müde. Sehr müde. Und dann hilft ein netter Film im Fernseher oder auf Netflix oder Apple TV um zu entspannen. Nur bitte keine Kids, die sollen dann schon schön brav verräumt sein.

 

So oder so ähnlich läuft es in vielen Familien, sofern die Familie noch besteht, ab. Und viel hat der Vater dann nicht von seinem Sohn, den er sich so gewünscht hat. Und umgekehrt ist es genauso. Der Sohn hat wenig vom Vater.

 

Laut Steve Biddulph ist ein abwesender Vater in den ersten 6 Jahren eines Sohnes gar nicht so schlimm. Jungen orientieren sich in der Zeit häufig an der Mutter. Ab 7 wird so eine Situation dann tragisch, ja dramatisch. Denn dann wollen die Jungs wissen wie „Männlichkeit“ denn so ist. 

 

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Wie verhält sich ein Mann. Und das lernen sie in erster Linie durch beobachten. Sie scannen sozusagen ihre Väter. Und beurteilen dann auch. Der Spruch: der Apfel fällt nicht weit vom Baum“ trifft dann zu, wenn Söhne das Verhalten ihrer Väter gut heissen, cool finden. Dann imitieren sie ihr Vorbild.

Egal wie, nur anders als der Vater!

Anders ist es, wenn sie es nicht gut finden. Dann machen sie nämlich genau das Gegenteil. Anders als Mädchen projezieren Jungen das Verhalten des Vaters nach innen.

 

Bei Töchtern ist es so, dass sie den Vater in ihrer Partnerwahl berücksichtigen. Also nach aussen projezieren. Finden sie ihren Vater cool dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Partner der Tochter ähnliche Verhaltensweisen wie der Vater hat. Söhne verinnerlichen das Verahlten des Vaters, oder eben auch nicht.

 

Wenn Söhne den Vater, sein Verhalten, seinen Auftritt nach Aussen, seine Einstellungen, seine Werte toll und nachahmenswert finden, so werden sie dies auch in sich tragen, die Werte Leben und die Einstellungen vertreten.

 

Oder eben nicht. Wenn die Art, wie der Vater Männlichkeit lebt, wie er sich Verhält dem Sohn überhaupt nicht gefällt, wird er genau das Gegenteil vom Vater sein, wird das Gegenteil tun und eine komplett gegenteilige Einstellung haben. Und wenn das dann so ist, kommt für viele Väter das große Erwachen. Der Apfel kann eben auch ziemlich weit vom Stamm wegrollen.

 

Jungs suchen sich dann ein anderes männliches Vorbild, einen Mann dem sie nacheifern können. Das sind dann oft Helden aus den Medien, dem Fernsehen, von Netflix oder Apple TV. Oder Gewinnertypen aus dem Sport, der Bühne oder die ganz großen Sieger der online Schlachten diverser Computer Spiele.

 

So wie diese Helden wollen die Jungs dann sein. Diese Männer kopieren sie dann, wollen so sein wie sie. Egal wie, nur anders als der eigene Vater.

Jungen brauchen einen Boss

Und die Väter? Die wundern sich über ihre Söhne, stellen sich Fragen wie: „Warum ist er denn so anders wie ich? Was habe ich falsch gemacht, ich war doch immer für die Familie da? Warum tut er nicht das, was ich ihm sagen, sondern das genaue Gegenteil?“

 

Das erlebe ich oft in den Camps, verzweifelte Väter die ihren Söhnen nachlaufen. Genauso, nicht umgekehrt. Meist kommen diese Väter dann zu mir und fragen mich, was sie tun sollen. Ich antworte mit einer Gegenfrage:

 

 „Wenn Du Dein Sohn wärst, würdest Du Dich, so wie Du gerade bist, als männliches Vorbild akzeptieren?.“ Nein?

 

Vielleicht stellst Du Dir auch mal diese Frage. Und wie antwortest DU?

 

Hey Mann! Jungen lieben Hierarchien. Sie wollen wissen, wer der Boss ist. Fair soll er sein, nett – und ein unangefochtener Anführer (wer es nicht glaubt, rede einmal mit Jungs und frage sie, was einen guten Lehrer ausmacht…).

 

Und? Wer ist denn der Boss, wer ist der Leitwolf in DEINEM Rudel, Mann? Vater!

 

Bist Du so ein Netter, Verständnisvoller, der die Führung seinem Sohn überlässt? Und zwar immer.

 

Tief in Dir drin wirst Du wissen, dass Du damit das Wichtigste verlierst, was Dein Sohn Dir von Herzen schenken möchte: Seinen Respekt.

 

„Mein Sohn, ich bin so stolz auf Dich.“ – Es gibt keinen Satz auf der Welt, den Jungen, den Männer, lieber hören möchten als den. Das kannst Du nicht sagen, weil Du nicht stolz bist auf Deinen Sohn, oder? Wie auch, er ist ja gar nicht so, wie Du ihn Dir vorstellst. Weil er Dich nicht respektiert. Punkt!

 

Damit der Sohn den Vater respektieren kann; damit der Vater stolz auf seinen Sohn sein – dafür braucht es einen Rahmen. Leitplanken. Von Dir Mann und Vater!

 

Diese, Deine Leitplanken öffnen deinem Sohn die Möglichkeit, in Kontakt mit seiner Aggression zu gehen. Und zwar in einer Weise, die schöpferisch und kreativ, beschützend und nährend, kriegerisch und liebevoll zugleich ist.

 

Ein Mann, der gelernt hat, den Kontakt mit seiner Aggression zu vermeiden, wird zum Schluffi, zum Nice Guy, zu Mamis Liebling. Aber nicht, niemals, zu dem Mann, den sich sein Sohn wünscht, der er selbst sein will. Und übrigens: Frauen wünschen sich auch keinen Nice Guy.

 

Diese Welt hat schon genug Abziehbilder. Sie braucht echte Kerle, mit Ecken und Kanten.  Und dazu braucht es eine gesunde, respektvolle, mutige Auseinandersetzung mit archetypischen männlichen Kompetenzen: Konfliktbereitschaft und Durchsetzungsvermögen.

 

Wofür bist Du bereit zu gehen, Mann? Wofür setzt Du Dich ein? Mit allem, was Du hast. Ohne etwas zurück zu halten. Mit Deinen Ängsten, mit Deinem Mut.

 

Bist Du bereit, für Deine Familie zu gehen, zu streiten? Zum Leitwolf zu werden, der voran geht. Der voran geht, um zu beschützen. Um Wege frei zu machen. Um sichtbar zu machen, wie viel Wunderbares in Deiner Familie steckt. Wie immer die auch aussieht...

 

Mann, respektiere Dich selbst, und nimm wieder Zepter in die Hand. Vater, ehre Deinen Sohn, und biete ihm einen erwachsenen Mann an, der es wert ist, dass man ihm folgt.

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