In den Männers-Erlebniscamps für Vater&Sohn geht es in erster Linie zwar um das gemeinsame Abenteuer, das zusammen sein, die Erlebnisse, die Natur und um das Kennenlernen der einen oder anderen Grenze.
Und es geht auch um die Beziehung zwischen Vater&Sohn: den Zusammenhalt, die Kommunikation, die Interaktion und das gemeinsame Lösen von Aufgaben. Und das alles reflektieren wir dann - auf
freiwilliger Basis. Jeder kann, keiner muss. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz in den Camps: jeder kann, keiner muss!
Und wenn wir eine Brücke bauen, dann eine Richtige. Und dann sollen auch alle was davon haben.
Die "Brücke der Derdianer“ ist an und für sich ein Rollenspiel das helfen soll, Verständnis zum Verhalten anderer Kulturen aufzubauen Als ich davon hörte dachte ich mir, dass das Verständnis zwischen Vater&Sohn ja auch oft besser sein kann.
Spätestens in der Pupertät des Filius fangen die ersten Wechseljahre an: aus dem Kind wird der Junior und der Vater wird zum Senior. Und dementsprechend sprechen die Beiden dann auch andere Sprachen und verstehen sich dann oft nicht mehr. Papa versteht den Sohn nicht mehr und genauso ist es umgekehrt. Also ist „die Brücke der Derdianer“ ja genau das Richtige für unsere Erlebniscamps hoch in den Bergen Kitzbühels in Tirol, dachte ich mir.
Der Mega Sturm und die Folgen
Zurück zu den „Derdianern“. Das Spiel geht so: die Teilnehmer werden aufgeteilt. Die eine Hälfte der Männer und Jungs sind Derdianer, die andere Ingenieure. Sagen wir mal, aus unserer Kultur. Die Derdianer sind ein Inselvolk, dass durch einen Mega Sturm die einzige Brücke zur Zivilisation verloren hat. Was das für ein Volk bedeuten kann, wenn der Kontakt zur Aussenwelt durch ein Unwetter faktisch weggerissen wird, können wir uns ja vorstellen.
Dementsprechend wollen die Derdianer diese Brücke wieder haben, wissen jedoch nicht wie sie diese bauen sollen. Und da kommen die schlauen Ingenieure ins Spiel. Sie wissen genau, wie sie die Brücke auf zu bauen ist, könnten das auch Ruck Zuck alleine erledigen, haben jedoch einen Auftrag Ihrer Firma zu erfüllen: die Derdianer sollen lernen wie sie auch in Zukunft ihre Brücke wieder aufbauen können. Also geht es in dem Spiel darum, einem anderen Volk zu zeigen, wie sie Herausforderungen (in unserem Fall der Bau einer Brücke) selber regeln können.
"Wie sind denn die drauf, die Derdianer!"
Klingt ja einfach, wären da nicht die Derdianer, die die Sprache der Ingenieure nicht sprechen. Und nicht nur das, sie haben auch noch ganz andere Verhaltensweisen und werden auch noch ganz schön sauer, wenn die schlauen Westler sich nicht an Ihre Regeln halten.
Weil es halt Dinge gibt, die in der Welt der Derdianer gar nicht gehen, wie zum Beispiel Händeschütteln bei der Begrüßung. Da verlangt es die Tradition, dass man sich gegenseitig anständig auf die Schulter küsst. Nacheinander, versteht sich, auf keinen Fall gleichzeitig, sonst raucht es wieder in der Beziehung zwischen den Völkern.
In unserem Fall waren die Söhne die Derdianer und die Väter die Ingenieure. Und es erforderte, wie im echten Leben, ganz schön viel, bis die Kommunikation zwischen den Völkern zielführend war: Einfühlungsvermögen, genaues Zuhören, flexibles Verhalten und Verzeihen, wenn das Gegenüber gerade mal wieder die eigenen Gefühle verletzt hat.
„Genau so ist es wenn wir uns sonst unterhalten. Ich verstehe ihn nicht und er versteht mich nicht. Und da entsteht meist direkt ein heftiger Streit. Und dann brauchen wir eh nicht mehr reden“, meinte ein Teilnehmer.
Nach dem bauen der Brücke, die wir klarerweise über eine richtige Schlucht bauten, reflektierten wir das Verhalten untereinander. Da gab es einige Ohh´s und Ahhh`s, das kannst Du glauben. Die Brücke der Derdianer war ein super Tag mit tiefen Erkenntnissen und für einige Teilnehmer sicher die Initialzündung an der eigenen Kommunikation und am eigenen Verhalten zu arbeiten.
Jungen und ihr Selbstwert -
nicht immer die stabilste Beziehung
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